Der Jahrgang 2013 - Später Start und spannendes Ende
Nach einem ab Mitte Januar für fast zwei Wochen andauernden Dauerfrost verzeichneten wir Ende Januar eine ungewöhnliche warme Periode mit Höchstwerten bis 14° C (mit einem Hauch von Frühling). Darauf folgte eine kühle Wetterphase, die bis in den Mai andauerte. Somit war der Weinjahrgang 2013 durch ein kühles Frühjahr mit relativ später Blüte geprägt. Allerdings hatten die warmen Lagen in Hochheim und in Rüdesheim von ihrem frühen Vegetations-beginn sehr profitiert.
Wir konnten während der Blüte keine großen Probleme verzeichnen, denn wir hatten zu dieser Zeit kein großes Temperaturtief. Die Gescheine konnten sich mit natürlicher Verrieselung zu kleinen Trauben umwandeln. Der Juli zeigte sich in 2013 von seiner warmen Seite mit Maximalwerten von 27,5° C im Tagesdurchschnitt. Dieser Trend setzte sich noch bis Anfang August fort und der Oktober war von extremen Temperaturen geprägt. Im Oktober hatte der Rheingau und auch wir mit erhöhen Niederschlägen zu kämpfen, die eine konsequente Vorlese in allen Weinbergen notwendig machte. Nicht nur dadurch konnten wir das Fäulnisproblem in Schach halten.
Handlese und strikte Selektion hat uns schließlich einen sehr guten Jahrgang mit stoffigen und trockenen Weine beschert, die durch eine feine Säure getragen werden. Die Jungweine verkosten sich derzeit mehr als vielversprechend, denn sie werden durch einen hohen Extrakt geprägt, der seine Ursache in einem Durchschnittsertrag von 55 hl/ha hat. Allerdings wird die edelsüße Spitze, bedingt durch die Regenfälle, fehlen. Bei hoher Luftfeuchtigkeit konnte die Edelfäule nicht effektiv genug eintrocknen. Dies war leider der Fall. Wir sind mit dem Jahrgang sehr zufrieden, bestechend ist die präzise Rieslingfrucht!
18.02.2014 Gunter Künstler