Frankfurt / Wein

Neues aus Frankfurt/Wein.

Der Wein macht manche Menschen wichtig


Im Moment ist es wieder soweit. Die ersten Basisweine aus dem Jahrgang 2017 sind schon auf dem Markt und die mittleren Qualitäten werden demnächst gefüllt. Und selbstverständlich werden von Experten und leidenschaftlichen Weinliebhabern schon die ersten Prognosen über die Qualität des Jahrgangs gestellt. Ich habe auch schon von den besten Weinen des Jahrgangs gehört, obwohl alle hochwertigen Moste noch in den Fässern und Tanks vor sich hingären. Ein sich jährlich wiederholendes Ritual, so zuverlässig wie der Radiowecker bei „Und täglich grüßt das Murmeltier“. Ich warte schon darauf, dass der Erste den Jahrhundertjahrgang ausruft.

Wein ist ein schönes und spannendes Thema. Wie bei anderen Genussmitteln ist es eben aber auch immer ein Thema, über das sich trefflich streiten lässt. Es ist ein Thema, dass durch das eigene, subjektive Empfinden gesteuert wird. Ist aber eigentlich auch logisch. Was will mir schon jemand über meinen eigenen Geschmack erzählen. Letzteres denken sich wohl auch vermehrt die Diskutanten. Speziell in den Foren und Weingruppen im Bereich der sozialen Medien stelle ich immer öfters eine Gesprächskultur fest, die mehr an einen Kriegsschauplatz als an einen Ort des Austausches von Wissen und Spaß erinnert. Ich habe den Eindruck, dass es immer öfter vorkommt, dass sich Weinfreunde, die endlich drei „große Weine“ (oder was immer es auch ist, dass sie selbst dafür halten) im Keller haben, sich selbst zum Hohepriester des Weingenusses erklären, um verächtlich und niederschmetternd auf die Unwürdigen der Gutsweinklasse herab zu fabulieren. Und das mit einer Wortwahl und einem Tonfall, dass ist manchmal schon gruselig. Und das ist schade!

Anstatt dass der „Profi“ den „Laien“ an die Hand nimmt, ihm sein Wissen weitervermittelt und dadurch gemeinsam den Spaß und die Wertschätzung für ein tolles Produkt steigert, werden die Unerfahrenen verunsichert. Ich erlebe es so oft, dass Kunden, die zum ersten Mal unseren Laden betreten, sich fast schon dafür entschuldigen, dass Sie über Wein nichts wissen. Und ich stehe dann immer da und frage mich, woher das wohl kommt. Ich habe da so eine Ahnung...

Leute, Ihr müsst über Wein nichts wissen. Er muss Euch schmecken, dass reicht fürs Erste. Und wenn Euch dann der Virus packt, kommt das Wissen von ganz alleine, weil ihr Euch zunehmend damit beschäftigt. Ihr fangt an darüber zu lesen, ihr geht auf Weinproben, besucht Weingüter direkt. Und über den Spaß an diesen Tätigkeiten kommt das Wissen von ganz alleine.  Und wenn Euch der Virus nicht packt  – auch ok! Dann findet einfach heraus was Euch schmeckt und trinkt es, ganz ohne große Worte. Wein ist Genuss, Wein ist Spaß, Wein ist Geselligkeit und ja, manchmal kann es auch etwas mehr sein. Aber er ist nie so wichtig, dass man sich deswegen streiten, oder andere von oben herab behandeln muss. In diesem Sinne, lieber öfter ein Glas trinken, als zuviel darüber reden.

Frankfurt/Wein  27/2/2018

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