Die Appellation Cote du Ventoux zählt sicherlich zu den namhaftesten der vermeintlichen Underdogs an der südlichen Rhone. Im Gegensatz zu Gebieten wie Visan oder Seguret kennen die meisten zwar dieses Anbaugebiet, bringen es jedoch automatisch mit eher einfachen und unspektakulären Tischweinen in Verbindung. Zugegeben – in den meisten Fällen ist das auch immer noch so.
Aber es ist Bewegung am Fuß des Mont Ventoux. Denn das Terroir, dass hauptsächlich auf sehr kalkhaltigen Böden basiert, ergänzt mit Sand, Lehm und Kies, zieht seit geraumer Zeit und zunehmend talentierte Winzer an, welche die Schätze, die dieses Anbaugebiet bereithält, zu bergen wissen.
Einer dieser Winzer ist Phillippe Gimel. Die Anstellung nach seinem Studium der Önologie bei Chateau de Beaucastel hat seinen weiteren Weg geprägt. Hier traf er auf Claude Gouan, der seit Jahren für die Weine des weltberühmten Châteauneuf-du-Pape Weinguts die Verantwortung trägt. Dieser rät ihm auch zu den verkannten Weinbergen, um dort seine eigene Existenz zu Gründen und unterstützt ihn dabei mit Wissen und Erfahrung, geht aber auch mit ins Risiko, indem er sich bei Saint Jean du Barroux beteiligt.
Heute bewirtschaftet Gimel 12,5 ha Rebfläche, verteilt auf 40 Kleinstparzellen, biozertifiziert. Auf Kalkstein mit Lehmauflage und den für die Appellation typischen Rebsorten Grenache, Syrah, Carignan & Co. entstehen in aufwändiger Handarbeit Weine von hoher Komplexität. Kraftvoll, mit intensiven Frucht- und Kräuteraromen, dabei beeindruckend elegant, schlank und finessenreich.
Manche bezeichnen die Weine von Gimel als „Châteauneuf-du-Pape-Killer“. Robert Parker sieht in ihm einen der nächsten Kultwinzer in der Provence. Wir freuen uns darüber, euch diese spannenden Tropfen im Weinladen anbieten zu können!
F/W 26.11.2022