Chateau – der Name ist Programm. Von der Straße abbiegen, durch ein Tor in den Clos und dann einen guten Kilometer durch die Weinberge schlängeln. Ein wahrlich fürstliches Entree.
Aber kein Wunder, bei der Historie. Schon im 18 Jahrhundert zählen die Weine von la Nerthe zum „must have“ des Adels und namhafter Persönlichkeiten. Der ruf eilt den Weinen in die europäischen Länder voraus. Verschieden Besitzer in den Jahrhunderten prägten die Geschichte des Weinguts.
Seit 1985 macht das die Familie Richard, die das Anwesen aus dem 18. Jahrhundert, aufgebaut auf Kellern, die bis ins 16. Jahrhundert zurückgehen, restauriert und technisch auf den neusten Stand gesetzt hat - und diesen auch weiter pflegt und anpasst.
Herr über die Weine ist mittlerweile Christian Voeux. Keine einfache Aufgabe. Denn la Nerthe zählt nicht nur zu den traditionsreichsten und besten Weingütern in Châteauneuf-du-Pape, mit 92 Hektar Rebfläche ist es auch eines der größten. Die Rebstöcke sind dabei, wie auch bei Beaucastel, zum großen Teil direkt um das Chateau gelegen – ihr erinnert euch an die Wegstrecke vom Tor zum Schloss?
Die unterschiedlichen Parzellen außerhalb repräsentieren einen spannenden Querschnitt über verschiedene Terroirs, während direkt um das Chateau die für die Appellation so typischen Galets die Sand- Lehm - und Kalksteinböden übersäen. Im Keller finden sich noch Jahrhunderte alte, in Fels gemeiselte Lagertanks, die zum Teil noch genutzt werden. Dazu natürlich die traditionellen Betontanks und auch Holzfässer, in denen die Weine geruhsam ihren Bestimmung entgegen reifen.
Eine tolle Kombination von Tradition und Moderne, die die herausragende Qualität und Eigenständigkeit der la Nerthe Weine erst möglich machen.
F/W 1.12.2022